Was ist Arthrose und wer ist betroffen?
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der es durch fortschreitenden Knorpelabbau zu Gelenkschäden kommt. Im Gegensatz zu entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (wie Rheumatoider Arthritis) steht bei Arthrose der „Verschleiß“ im Vordergrund. Sie ist die häufigste Gelenkerkrankung weltweit – etwa 15% der Bevölkerung (Quelle: Deutsche Rheuma-Liga) weisen mindestens ein arthrotisch verändertes Gelenk auf.
Betroffene Gruppen im Überblick:
- Altersverteilung: Hauptsächlich Menschen ab 50–60 Jahren, allerdings ist Arthrose keine reine Alterserscheinung! Gesunde Gelenke bleiben oft bis ins hohe Alter funktionsfähig.
- Geschlecht: Frauen ab 55 Jahren sind häufiger und schwerer betroffen, möglicherweise bedingt durch hormonelle Veränderungen nach der Menopause.
- Typische Lokalisationen: Kniegelenk (Gonarthrose), Daumensattelgelenk (Rhizarthrose) sowie Fingerend- und Mittelgelenke (Heberden- und Bouchard-Arthrose).
Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht Arthrose?
Die Entstehung von Arthrose ist multifaktoriell und beruht auf einem Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenks.
1. Primäre Arthrose:
- Knorpelschäden als Auslöser: Im Frühstadium kommt es zu Rissen und Ausdünnung des Gelenkknorpels, der als „Stoßdämpfer“ dient. Da Knorpel kaum regenerationsfähig ist, führt dies zu fortschreitendem Verschleiß.
- Biomechanische Faktoren: Fehlstellungen (z. B. O-/X-Beine), angeborene Hüftdysplasien oder nicht optimal verheilte Gelenkbrüche begünstigen eine einseitige Belastung – vergleichbar mit einem Auto, das durch falsche Spurstellung erhöhten Reifenabrieb zeigt.
2. Sekundäre Arthrose:
- Überlastung vs. Bewegung: Sport oder körperliche Arbeit lösen keine Arthrose aus, solange keine Verletzungen (z. B. Meniskusschäden) vorliegen. Allerdings kann Übergewicht durch die Dauerbelastung der Gelenke den Prozess beschleunigen.
- Stille Risikofaktoren: Genetische Veranlagung, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes) oder geringe Muskelmasse können die Gelenkstabilität schwächen.
Wichtig: Arthrose entsteht nie durch eine einzelne Ursache, sondern durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Prävention und Früherkennung
- Gelenkfreundlicher Lebensstil: Regelmäßige Bewegung (z. B. Schwimmen, Radfahren) stärkt die Muskulatur und fördert die Nährstoffversorgung des Knorpels.
- Gewichtskontrolle: Jedes Kilo weniger entlastet die Knie- und Hüftgelenke um das 4- bis 5-Fache.
- Vorsorge bei Fehlstellungen: Orthopädische Einlagen oder Physiotherapie können Fehlbelastungen korrigieren.
Zusammenfassung
Arthrose ist kein unvermeidliches Schicksal, sondern ein Prozess, der durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflusst werden kann. Frühzeitiges Handeln – sei es durch Anpassung des Lebensstils oder medizinische Intervention – kann den Gelenkerhalt unterstützen. Bei anhaltenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen empfiehlt sich die Konsultation eines Orthopäden oder Rheumatologen.
Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose.