ARTHROSE: Ursachen, Risikogruppen und Präventionsansätze

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kemalesensoy
February 6, 2025

Was ist Arthrose und wer ist betroffen?

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der es durch fortschreitenden Knorpelabbau zu Gelenkschäden kommt. Im Gegensatz zu entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (wie Rheumatoider Arthritis) steht bei Arthrose der „Verschleiß“ im Vordergrund. Sie ist die häufigste Gelenkerkrankung weltweit – etwa 15% der Bevölkerung (Quelle: Deutsche Rheuma-Liga) weisen mindestens ein arthrotisch verändertes Gelenk auf.

Betroffene Gruppen im Überblick:

  • Altersverteilung: Hauptsächlich Menschen ab 50–60 Jahren, allerdings ist Arthrose keine reine Alterserscheinung! Gesunde Gelenke bleiben oft bis ins hohe Alter funktionsfähig.
  • Geschlecht: Frauen ab 55 Jahren sind häufiger und schwerer betroffen, möglicherweise bedingt durch hormonelle Veränderungen nach der Menopause.
  • Typische Lokalisationen: Kniegelenk (Gonarthrose), Daumensattelgelenk (Rhizarthrose) sowie Fingerend- und Mittelgelenke (Heberden- und Bouchard-Arthrose).

Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht Arthrose?

Die Entstehung von Arthrose ist multifaktoriell und beruht auf einem Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenks.

1. Primäre Arthrose:

  • Knorpelschäden als Auslöser: Im Frühstadium kommt es zu Rissen und Ausdünnung des Gelenkknorpels, der als „Stoßdämpfer“ dient. Da Knorpel kaum regenerationsfähig ist, führt dies zu fortschreitendem Verschleiß.
  • Biomechanische Faktoren: Fehlstellungen (z. B. O-/X-Beine), angeborene Hüftdysplasien oder nicht optimal verheilte Gelenkbrüche begünstigen eine einseitige Belastung – vergleichbar mit einem Auto, das durch falsche Spurstellung erhöhten Reifenabrieb zeigt.

2. Sekundäre Arthrose:

  • Überlastung vs. Bewegung: Sport oder körperliche Arbeit lösen keine Arthrose aus, solange keine Verletzungen (z. B. Meniskusschäden) vorliegen. Allerdings kann Übergewicht durch die Dauerbelastung der Gelenke den Prozess beschleunigen.
  • Stille Risikofaktoren: Genetische Veranlagung, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes) oder geringe Muskelmasse können die Gelenkstabilität schwächen.

Wichtig: Arthrose entsteht nie durch eine einzelne Ursache, sondern durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Prävention und Früherkennung

  • Gelenkfreundlicher Lebensstil: Regelmäßige Bewegung (z. B. Schwimmen, Radfahren) stärkt die Muskulatur und fördert die Nährstoffversorgung des Knorpels.
  • Gewichtskontrolle: Jedes Kilo weniger entlastet die Knie- und Hüftgelenke um das 4- bis 5-Fache.
  • Vorsorge bei Fehlstellungen: Orthopädische Einlagen oder Physiotherapie können Fehlbelastungen korrigieren.

Zusammenfassung

Arthrose ist kein unvermeidliches Schicksal, sondern ein Prozess, der durch gezielte Maßnahmen positiv beeinflusst werden kann. Frühzeitiges Handeln – sei es durch Anpassung des Lebensstils oder medizinische Intervention – kann den Gelenkerhalt unterstützen. Bei anhaltenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen empfiehlt sich die Konsultation eines Orthopäden oder Rheumatologen.


Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose.